Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt entspannt sich. So gibt es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 10.400 betrieblichen Ausbildungsplätzen. Das macht eine Steigerung von 2,5% aus. Die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Wirtschaft sehen ihren 2004 geschlossenen Ausbildungspakt als großen Erfolg.
Doch dabei darf man wohl kaum von einer Trendwende sprechen, meint der LandessprecherInnenrat der Linksjugend solid Rheinland-Pfalz. Denn immer noch bilden lediglich 24% aller Unternehmen in Deutschland aus. Kein Wunder, dass es nach wie vor eine betriebliche Ausbildungslücke von knapp 190.000 Stellen gibt.
Die Entspannung des Ausbildungsmarktes ist nach Meinung des Jugendverbandes hauptsächlich auf die stark zurückgehende Zahl der SchulabgängerInnen zurückzuführen. Der weiterhin hohe Anteil an AltbewerberInnen kann dadurch auch nur sehr langsam abgebaut werden.
Deswegen fordert die Linksjugend nach wie vor eine Umlagefinanzierung bei der Ausbildung: „Wer nicht ausbildet, muss zahlen!“ Die Wirtschaft muss ihrer gesellschaftlichen Verantwortung endlich nachkommen und ausreichend betriebliche Ausbildungsplätze für alle BewerberInnen zur Verfügung stellen. Das Recht auf Ausbildung muss in das Grundgesetz aufgenommen werden, damit jedeR BewerberIn, vor allem auch AltbewerberInnen und MigrantInnen, mit einer Stelle versorgt werden kann. Das hilft auch der Wirtschaft: Denn so kann dem drohenden Fachkräftemangel effektiv begegnet werden.
Zur Lage in Rheinland-Pfalz: Auch hier gibt es einen starken Rückgang von mehr als 18% an BewerberInnen und einen Anstieg neuer Lehrstellen von lediglich 2,6%, was erneut verdeutlich, dass die Entspannung des Ausbildungsmarktes vielmehr an der geringeren Nachfrage nach Stellen als an der Verantwortungsübernahme der Unternehmen liegt.