Der Schlecker-Konzern baut derzeit sein Filialnetz um. 4000 kleine Geschäfte sollen geschlossen und dafür rund 1000 so genannte „XL-Märkte“ eröffnet werden. Den Beschäftigten wird gekündigt und ein neuer Vertrag über eine hauseigene Leiharbeitsfirma angeboten – mit Dumpinglöhnen und Befristung.


Schlecker ist nur ein Beispiel für die derzeit statt findende Prekarisierung des Arbeitsmarktes. Niedrigstlöhne und die Ausschaltung von ArbeitnehmerInnenrechten sind im Schatten der Wirtschaftskrise zum Tagesgeschäft geworden. Und von Leiharbeit und Minijobs und damit den unwürdigsten Arbeitsbedingungen und Lohndumping sind gerade auch junge Beschäftigte betroffen. Grund genug für uns, in die Gegenoffensive einzutreten. Wir rufen alle Basisgruppen des Jugendverbandes auf, sich mit den Protesten der Beschäftigten bei Schlecker zu solidarisieren. Wir fordern, dass die unter der SPD-Grünen-Regierung vorgenommenen Deregulierungen bei der Leiharbeit sofort zurück genommen werden. Diese haben zur massiven Ausweitung der Leiharbeit geführt und den Unternehmen überhaupt erst die Möglichkeit für das Unterlaufen sämtlicher Tarifstandards in die Hand gegeben. Eine für uns zentrale Forderung bei der Regulierung der Leiharbeit ist deshalb: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Das wäre ein erster wichtiger Schritt, um die Spaltung auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden.


In den kommenden Wochen werden wir die Proteste der Schlecker-Beschäftigten unterstützen. Aufgrund des Drucks der Gewerkschaften hat Schlecker zwar bereits angekündigt, seine Personalpolitik zu prüfen und Abstand zu nehmen von weiteren Einstellungen über die besagte Leiharbeitsfirma. Die bisherigen Leiharbeitsverträge gelten aber weiter und der Umbau des Filialnetzes wurde ebenfalls fortgesetzt. Das hat abermals deutlich gemacht, dass moralische Appelle allein nicht genügen und gesetzliche Regulierungen über außerparlamentarischen Druck erstritten werden müssen.

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