Beschlossen auf der Landesmitgliederversammlung am 20.Januar 2018

Karl Marx Portrait Am 05.05.1818 erblickte Karl Marx im rheinland-pfälzischen Trier das Licht der Welt. Die linksjugend [’solid] Rheinland-Pfalz nimmt es erwartungsvoll zur Kenntnis, dass der Person Karl Marx und seinem Werk durch das anstehende Jubiläum verstärkt mediale Präsenz widerfährt und Teil diverser Ausstellungen, Kongresse und anderer Veranstaltungen ist. Wir wenden uns aber gleichsam gegen eine kulturindustrielle Verwertung des Jubiläums auf einer rein oberflächlichen Ebene. So ist die Tendenz zu beobachten, dass lediglich Marxens Biografie behandelt wird – was sicherlich sehr spannend ist -, der Inhalt seines Werks jedoch in weiten Teilen unerwähnt bleibt. Inhaltliche Auseinandersetzung bedienen oft einen Narrativ, nachdem Marx eben ein Philosoph sei, dessen Werk nette Denkfiguren böte, über die man sprechen könnte, die aber keineswegs Teil aktiven politischen Handelns sein sollten. Marxens Rolle als politischer Aktivist und der praktische Anspruch des marxschen Werks werden unter den Tisch fallen gelassen.
Wir wollen als sozialistischer Jugendverband das Marx-Jahr nutzen, um unser inhaltliches Profil weiter zu schärfen und uns und unsere Genoss*innen weiterzubilden. Wir wollen die Aufmerksamkeit, die Marx und seinem Werk zukommt, nutzen, um unsere Positionen in der öffentlichen Debatte stark zu machen.
Für uns ist der Marxismus ein Mittel, die Welt um uns herum zu verstehen und sie somit verändern zu können. In den Schriften Marx und Engels wird erstmals mit wissenschaftlicher Methodik analysiert, wie das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem Kapitalismus funktioniert und welche Auswirkungen es hat. Dies alles erfolgte ohne Moralpredigten oder die bloße Suche nach Schuldigen.
Im marxschen Werk sind viele Antworten bzw. Ansätze für selbige auf drängende Fragen unserer Zeit enthalten. Sei es die Entfremdung des Menschen von der Arbeit und letztlich vom Menschen selbst, die Immanenz der Mehrwertproduktion im Kapitalismus, der Warencharakter der Arbeit oder vieles mehr. Wir wollen insbesondere unser Bildungswochenende nutzen, um über diese und weitere Themen ins Gespräch zu kommen und uns für eine weitere, tiefergehende Beschäftigung mit Marxens Werk zu motivieren und mit dem nötigen Rüstzeug auszustatten.
Knüpfen wir an das Werk Marxens an und versuchen wir, es in unsere politische Praxis einfließen zu lassen. Wir finden, 200 Jahre Marx sind ein Grund zum Feiern! Für einen lebendigen Marxismus, der sich den Aufgaben der Gegenwart stellt und versucht, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Marx)!

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