Am Samstag hielt die AfD Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz eine Kundgebung in Mainz ab, um der ermordeten Susanna angeblich zu gedenken. Dabei ging es natürlich nicht um echte Trauer oder das wirklich relevante Thema von sexualisierte Gewalt, sondern darum, die Einwanderungspolitik der Bundesrepublik dahingehen zu ändern, Geflüchteten Menschen, vor allem Muslimen, keine Zuflucht mehr zu bieten. Die AfD blieb ihren rassistischen Grundsätzen treu und zeichnete ein Bild davon, dass Gewaltverbrechen und Vergewaltigung fast nur von migrantischen Tätern begangen werden. Dieses Bild entspricht natürlich nicht der Wahrheit.
Es lassen sich keine Rückschlüsse auf Herkunft, Religion oder Schicht der Täter ziehen. Die AfD instrumentalisiert diese grausame Tat wieder für ihre eigenen Zwecke. Entlarvend ist dabei, dass sie sich nur dann empört, wenn die mutmaßlichen Täter einen migrantischen Hintergrund haben.
Weil wir diese Art der Hetze nicht unkommentiert stehen lassen wollen, fanden sich am Samstag bis zu 70 Menschen, darunter auch einige Mitglieder der linksjugend [’solid] zusammen, um gegen die AfD und ihre rassistischen Äußerungen zu protestieren. Als die Kundgebung vorbei war und der AfD Rheinland-Pfalz Vorsitzende Uwe Junge den Veranstaltungsort verlassen wollte, riefen ihm zwei unserer Mitglieder hinterher „AfD, Rassistenpack, wir haben euch zum Kotzen satt!“ Daraufhin trat die Polizei auf die beiden Genoss*innen zu und drohte mit einer Anzeige. Auf die Nachfrage hin, wofür sie diese bekommen sollten, erhielten sie eine Anzeige wegen Beleidigung für das Wort „Rassistenpack“.
Als bei den Gegenprotesten am Montag zu „Kandel ist überall“ ein rechter Demonstrant die Gegenkundgebung betrat, bewarf er Antifaschist*innen mit einer glühenden Zigarette und beleidigte diese. Dort sah sich die Polizei nicht gezwungen sich auch nur zu bewegen.