Die Ereignisse am 03.03. im pfälzischen Kandel erregten bundesweit Aufmerksamkeit. Wiederholt mobilisierten rechte Kräfte in dem kleinen Ort Kandel unter dem Motto „Kandel ist überall“. Anlass ist die Ermordung eines 15-jährigen Mädchens. Dies geschah wohl durch ihren afghanischen Ex-Freund. Die tragische Beziehungstat wird instrumentalisiert, um migrant*innenfeindliche und rassistische Positionen zu verbreiten.
„Kandel ist überall“ wurde als angebliches „Frauenbündnis“ von der AfD Abgeordneten Christina Baum initiiert. Diesem schlossen sich ebenfalls faschistische Parteien wie „Der III.Weg“ und die NPD sowie Hooligans, freie Kameradschaften, Identitäre Bewegung und Pegida-Aktivisten an. Damit konnten insgesamt 4.000 Menschen mobilisiert werden. Die Redebeiträge und die Stimmung war dementsprechend von völkischen Nationalismus, Islamfeindlichkeit und Aggressionen gegenüber Geflüchteten geprägt.
Es gab eine Vielzahl von Gegenprotesten mit insgesamt 500 Teilnehmenden. Darunter Bündnisse von Bürger*innen aus Kandel, welche
sich gegen die rechte Aufmärsche in ihrem Ort und Migrant*‘innenfeindlichkeit ausgesprochen haben. Auch DIE LINKE und die Linksjugend [’solid]] beteiligten sich mit Redebeiträgen und Transparenten an den Aktionen. Danke an unsere Basisgruppen in Linksjugend Landau / SÜW, Mainz, Linksjugend ’solid Alzey, Linksjugend ’solid Bingen am Rhein und alle anderen Anwesenden!
Erschreckenderweise kam es auch zu einem Vorfall, bei dem ein Nazi die Polizeiketten durchbrach und Teilnehmende der Gegenproteste verletzte. Eine Person musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.
Die rechte Szene bewertet die Aktionen in Kandel als großen Erfolg. Es ist angestrebt dort regelmäßig zu Protesten und Kundgebungen aufzurufen. Die nächste wird am 24.03. stattfinden. Wir rufen alle dazu auf, an diesem Tag nach Kandel zu kommen und dagegen zu demonstrieren. Wir müssen uns der Reaktion und den rechten Rattenfängern in den Weg stellen. Wir lassen uns nicht spalten! Es ist egal, welcher Nation oder Religion man angehört. Wir kämpfen für ein bedingungsloses Bleiberecht für alle Geflüchteten. Gemeinsam kämpfen wir für gute Löhne und Arbeitsbedingungen, gebührenfreie Kinderbetreuung und Bildung, menschenwürdige Pflege und Rente. Die Grenzen verlaufen nicht zwischen hier und dort, sondern zwischen oben und unten!
Also seid dabei und leistet Widerstand!