Am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität von der WHO-Liste der psychischen Krankheiten gestrichen. 27 Jahre später, am 30. Juni 2017, kam die Ehe für Alle durch den Bundestag – eine wichtige aber längst überfällige Änderung, sodass Homo- und Hetero-Paare nun wirklich gleich vor dem Gesetz sind. Dies ist auch ein Jahr später ein Grund zum Feiern, jedoch ist immer noch viel zu tun, vor allem auf gesellschaftlicher Ebene.

Homo-, Bi- und Pansexualität

Während Homosexualität immer mehr in der Gesellschaft toleriert und akzeptiert wird, sind vielen die Begriffe bi- und pansexuell noch unbekannt. Da beides an sich nicht direkt sichtbar ist, benötigt es viel Informierungs- und Aufklärungsarbeit. So sollte beides auch auf jeden Fall in der Schule zumindest erwähnt werden. Doch auch innerhalb der Bewegung sollten wir an der Sichtbarkeit arbeiten.
Hinzu muss der Diskriminierung an Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche und allgemein im Alltag entgegengewirkt werden. Grundlage dafür sind genügend bezahlbare Wohnungen sowie genügend gut bezahlte Arbeitsplätze. Aber auch hier ist um Informierung und Aufklärung nicht drum herum zu kommen, denn nur so können Vorurteile und Ablehnung überwunden werden.

Trans*, Inter und A-gender

Hier dagegen ist gesetzlich noch einiges zu tun. Es muss dringend eine Auswahlmöglichkeit im Pass geben, die weder männlich noch weiblich ist. Diese soll zwar bis Ende 2018 kommen, so wurde vom Bundesverfassungsgericht entschieden,
je nachdem wie diese aber lautet, benötigt man eine Umformulierung oder eine weitere Möglichkeit für alle, die sich keinem Geschlecht zuordnen. Viel weiter gesehen ist es sogar sinnvoll diese Angabe komplett zu streichen, was in naher Zukunft jedoch eher unrealistisch ist.
Transidentität muss dringend von der WHO-Liste der psychischen Krankheiten gestrichen werden. Bei dieser Forderung gilt aber zu beachten, dass die Kosten von Hormonbehandlung und OPs weiterhin übernommen werden. Dies ist am besten über eine allgemeine Versicherung aller durchsetz- und finanzierbar. Auch die Hürden zur Namens- und Personenstandsänderung müssen gesenkt werden. So ist dies seit neustem sogar in Pakistan einfacher. Hier in Deutschland dagegen vergeht oft mehr als ein Jahr bis zur Änderung. Dazu werden zwei Gutachten verlangt, es muss offiziell versucht werden die Person davon zu überzeugen sie seien Cis und eben nicht Trans und die Kosten des Verfahrens sowie die der Gutachten müssen selbst getragen werden. Damit muss Schluss sein!
Wir fordern:
-schnellere Bearbeitung ohne kostspielige und unnötige Gutachten
-psychologische Unterstützung nur auf freiwilliger Basis!

International

International gesehen steht Deutschland jedoch recht gut dar.
In etlichen Ländern steht unteranderem Homosexualität unter Strafe, oft sogar unter Todesstrafe. Diesem müssen wir entgegentreten, indem wir Aktivist*innen aus aller Welt unterstützen, unsere Solidarität zeigen und auch hier auf die Lage anderer aufmerksam machen!

"Homosexuality is found in over 450 species Homophobia is found in only one" LGBTIQ Sticker Linksjugend ['solid] Rheinland-Pfalz
Unser neuer Sticker!

Hoch die internationale Solidarität! Liebe ist kein Verbrechen!

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