Beitrag von der LAG Umwelt

Was muss sich ändern, damit ich mich frei bewegen kann?
Mobilität muss ein kostenlos verfügbares Gut sein und das Schienennetz und der gesamte Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) müssen ausgebaut werden. Die Busse und Bahnen müssen öfter und zu allen Uhrzeiten in alle Ortsteile und Dörfer fahren und schnelle Verbindungen, auch zwischen kleinen Orten, müssen hergestellt werden. Unsere Mobilität soll nicht dem Profit von Unternehmern dienen. Wie wollen eine flächendeckende Grundversorgung mit Mobilität.

Was ändert sich dann in Rheinland-Pfalz?
Aufgrund des geringen Platzbedarf des ÖPNV und dem Rückgang des Autoverkehrs werden in den Städten viele Flächen, die jetzt als Straßen oder Parkplätze zugebaut sind, frei werden. Sie werden zu Fußgänger und Fahrradwegen oder naturnahen Grünanlagen umgewidmet. Es können Orte geschaffen werden, an denen man seine Freizeit verbringen kann, ohne Geld auszugeben.
Rheinland-Pfalz ist ein Flächenland. Viele Menschen fahren im Moment weite Wege zu Schule und Arbeit. Die Schulen, Arbeitsplätze und Geschäfte dürfen nicht nur in großen Städten und Industriegebieten sein, sondern wohnortsnah in der Fläche verteilt. Es braucht eine Versorgung, die zu den Bedürfnissen der Umgebung passt. Freizeitangebote für Jugendliche müssen auch vor Ort entstehen! Wir wollen nicht nur die Mobilität erhöhen, sondern auch die Wege verkürzen.

Und was ist mit Elektroautos und Carsharing?
Es geht uns nicht darum, Menschen darum zu bitten, dass sie doch mal öfter den ÖPNV statt dem Auto benutzen oder auf Elektroautos und Carsharing umsteigen sollen. Es geht uns darum, einen ÖPNV aufzubauen, der das Auto überflüssig macht.
Viele zahlen einen Großteil ihres Lohns für ihr Auto, nur um zur Arbeit fahren zu können. Der ÖPNV ist für sie im Moment keine Alternative, weil er noch teurer ist oder überhaupt nicht fährt. Auch Menschen, die aus Mangel an Geld oder aufgrund einer Behinderung kein Auto fahren können, sollen durch den ÖPNV mobil werden.
Der ÖPNV muss sicherstellen, dass alle Menschen zu ihrer Schule, Arbeit und ihren Einkäufen und Freizeitaktivitäten gelangen können.
Über 300 Menschen sterben täglich an Feinstaub, der in Städten vor allem durch Autoabbgase sowie Brems- und Reifenabbrieb ausgestoßen wird. Autos fordern durch Unfälle pro Tag 10 Tote und Tausend Verletzte in Deutschland. Diese Todesfälle werden auch das vielbeworbene Elektroauto und Carsharing kaum reduzieren.

Wie ist der fahrscheinlose ÖPNV finanzierbar?
Im Moment finanzieren vor allem junge Menschen, Rentner*innen, Schüler*innen Auszubildende, Studierende und Arbeiter*innen durch ihren Fahrkartenkauf den ÖPNV. Das sind die Menschengruppen, die sowieso am wenigsten haben.
Die Lösung ist, die profitorientierten, oft privaten, Verkehrsgesellschaften unter demokratische Kontrolle der Arbeiter*innen, Fahrgäste und Verkehrswissenschaftler*innen zu stellen. Die Profitmaximierung der Unternehmer*innen muss einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung weichen!
Anstelle von wahnwitzigen Großprojekten wie dem ICE-Bahnhof Montabaur, der höchstens ermöglicht, dass die Reichen noch schneller und teurer von Stadt zu Stadt reisen können, brauchen wir Investitionen in den örtlichen Nahverkehr.
Die derzeitigen Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen belaufen sich auf 12 Milliarden € im Jahr.
Ein Ende der Subventionierung des Luftvehrkehrs würde 12 Milliarden € im Jahr einbringen, ein Ende der Dieselsubventionen 8 Milliarden € zusätzlich.
Desweiteren müssen wir die Autokonzerne, die uns jahrelang mit gefälschten Abgaswerten betrogen haben, dazu zwingen, sowohl die alten Dieselautos umzurüsten als auch angemessene Strafen zu zahlen, aus denen der Ausbau des ÖPNV finanziert wird.

Und was wird aus den Arbeiter*innen in der Automobilindustrie?
An Arbeitsplätzen wird es am Anfang nicht Mangeln. In den Fabriken sollen zukünftig Busse und Bahnen gebaut werden, von denen wir viele brauchen werden. Langfristig wird weniger Arbeit anfallen. Es darf keinen Stellenabbau geben. Wir fordern stattdessen eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn!

Deshalb setzt sich die Linksjugend für eine Umstrukturierung des Verkehrswesens ein!
Wir fordern:

Fahrscheine abschaffen! Nulltarif für alle!
Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnstrecken und Bahnhöfen!
Bau von neuen S-Bahn- und Regionalbahnstrecken!
Durch autofreie Städte die Umwelt und durch starken ÖPNV die Inklusion in die Gesellschaft fördern!
Fahrradverkehr unterstützen!
Private Verkehrsunternehmen in Bürgerhand überführen!
Auf Kosten der Autokonzerne und der Reichen eine Mobilität für alle aufbauen!

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