Am 09.03.19 rief der „Nationale Widerstand Zweibrücken“ zu einer „Fahrt der Erinnerung“ auf, bei der unter anderem Kaiserslautern zum Haltepunkt einer Kundgebung wurde.
Das Ziel dabei war es, sich mit Geschichtsrevisionismus in die Opferrolle zu drängen und gegen alles zu hetzen, was nicht ihrem ekelhaften Weltbild entspricht.

Etwa 15-20 Neonazis fanden sich am 09.03. um 15 Uhr am Kaiserslauterer Stiftsplatz ein. Im Vorfeld rief das Bündnis „Kaiserslautern gegen Rechts“ zur Gegenkundgebung vor der Stiftskirche auf. Trotz des stürmischen Wetters versammelten sich dort ca. 100 Antifaschist*innen eine halbe Stunde vor der geplanten Ankunft des NWZ. Als dieser dann mit drei Autos ankam, bewegte sich ein Großteil der Gegenkundgebung zum Stiftsplatz, um den Faschisten lautstark Paroli zu bieten.
Eingekesselt von der Polizei und den Gegendemonstrant*innen, gab es dann das übliche vom NWZ und ihren Freunden von der „Kameradschaft Rheinhessen“ und „Die Rechte Südwest“. Detlef Walk und Florian Grabowski schwangen nationalistische, geschichtsrevisionistische und rassistische Reden, wobei u.a. auch LINKE Politiker*innen namentlich genannt und denunziert wurden. Ansonsten gab es wieder den üblichen Rechtsrock und eine Rede, die vom Band abgespielt wurde.
Durch die anwesenden Antifaschist*innen wurde der Auftritt jedoch massiv gestört und übertönt.

Die Polizei war mit zahlreichen BFE-Einheiten vor Ort, welche schon zu Beginn ihre Kennzeichnungen entferntet und damit gegen ihre Kennzeichnungspflicht verstießen. Auch der Einsatzleiter weigerte sich, die Kennzeichnungspflicht durchzusetzen, nachdem dieser in Kenntnis gesetzt wurde.
Das zeigt wieder, dass wir auch weiterhin bundesweit gegen Verschärfungen der Polizeigesetze kämpfen müssen!

Gegen 17 Uhr zogen sich die Neonazis dann zurück und wurden auf dem Rückweg noch von ein paar jungen Antifaschist*innen verabschiedet.

Am darauffolgenden Donnerstag, dem 14.03., wurde dann traditionell zum Fackelmarsch als Gedenken an die Zerstörung von Zweibrücken aufgerufen.
Auch hier sammelten sich, trotz starker Regenschauer, ca. 100 Menschen zur Gegenkundgebung am Alexanderplatz, welche im Vorfeld mit fünf verschiedenen Demonstrationszügen durch Zweibrücken zogen.
Als die Anfangskundgebung des NWZ, wieder mit Unterstützung der rheinhessischen Gruppen, begann, begaben sich ca. 35 junge Antifaschist*innen in Hör- und Sichtweite um die Faschisten zu stören. Etwa eine halbe Stunde später begann der Fackelmarsch durch die Innenstadt, welcher an einem Punkt nochmal massiven Gegenprotest zu spüren bekam.
Anschließend versuchte man sich auf die Route der Neonazis zu begeben, um den Fackelmarsch blockieren zu können. Bedauerlicherweise wurde die Gruppe Antifaschist*innen von der Polizei eingekesselt, und ca. eineinhalb Stunden festgehalten. Dabei wurde unteranderem mit Pfefferspray und Schlagstöcken gedroht. Außerdem weigerten sich auch hier die Beamten ihrer Kennzeichnungspflicht nachzukommen und es wurden auf mehrfache Nachfrage keine Gründe für die Kesselung genannt. Währenddessen konnte die Gegenseite ungestört durch Zweibrücken laufen.

Schon in den letzten Jahren wurde der Gegenprostest zu dieser Veranstaltung massiv von der Polizei behindert und auch dieses Jahr hatte man den Eindruck, dass man von städtischer und polizeilicher Seite aus versuchte, den „Nationalen Widerstand“ ungehindert durch die Stadt laufen zu lassen.
Dennoch können wir die beiden Tage als Erfolg verbuchen. Trotz schlechtem Wetter konnten hunderte Menschen mobilisieren werden, um gegen faachistisches Gedankengut auf die Straße zu gehen!
Auch wir werden uns weiterhin entschlossen gegen Faschismus, Rassismus und Geschichtsrevisionismus stellen, egal wo er auftaucht!

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