Am 20. September soll zum wiederholten Mal global für eine konsequente Klimapolitik gestreikt werden. Der Unterschied: Dieses Mal werden nicht nur Schüler*innen zum Streik aufgerufen. Ganz explizit ruft „Fridays for Future“ auch Arbeiter*innen, Studierende und Azubis auf, sich an dem Streik zu beteiligen. In Rheinland-Pfalz wird es wieder in diversen Orten zu Demonstrationen und Aktionen geben und wir rufen alle dazu auf, sich am Streik zu beteiligen. Gemeinsam können wir die Klimakatastrophe stoppen und den Kapitalismus überwinden!
Ein Streikaufruf, welcher sich auch an die ältere Generation und speziell an die Arbeiter*innen richtet, ist ein wichtiger Schritt nach vorn, denn Schüler*innen alleine haben nicht die nötige Kraft, die herrschenden Verhältnisse zu verändern. Ihnen fehlt die ökonomische Macht, da sie zwar ihre Stifte niederlegen können, aber nicht die Fabriken und Betriebe zum Stillstand bringen können. Die Streiks der Schüler*innen in den letzten Monaten waren wichtig, denn sie drückten die Wut über die Gleichgültigkeit der herrschenden Politik aus, etwas gegen die Vernichtung unseres Planeten zu unternehmen. Doch um eine grundlegende Änderung der Art und Weise der Produktion zu herbeizuführen, und damit auch die mit dieser verbundenen Umweltzerstörung zu überwinden, müssen wir den Druck erhöhen. Es ist also richtig, die Herrschenden da anzugreifen, wo es ihnen weh tut: bei ihren Profiten!Wenn Schüler*innen streiken, dann bekommt dies zwar oft große mediale Aufmerksamkeit, aber gefährdet auf keinen Fall die Konzerne. Wenn aber z.B. die Kohlebaggerfahrer*innen von RWE streiken, sind die Bosse gezwungen zu handeln. Wenn die Maschinen stillstehen, können sie den Streik nicht ignorieren!
Zusammen mit den Konzernchefs gegen den Klimawandel?
Leider werden neben Arbeiter*innen und Azubis auch Arbeitgeber*innen aufgerufen, den Streik am 20. September zu unterstützen. Das ist aber aus zahlreichen Gründen falsch. Vor allem profitieren die großen Konzerne gerade davon, dass unsere Umwelt zerstört wird. Die Bosse und Manager sind also keine Verbündeten derer, die für den Erhalt unserer Natur kämpfen, sondern die natürlichen Gegner. Wir lehnen es ab, zusammen mit Firmenbossen zu kämpfen. Vielmehr müssen wir erkennen, dass die Grenzen zwischen unten und oben verlaufen. Denn von den steigenden Temperaturen und den Veränderungen des Klimas sind vor allem die arbeitende und ärmere Bevölkerung betroffen. Sie sind es, deren Land überflutet wird. Sie sind es die betroffen sind von steigende Lebensmittelpreise und Störungen in der Infrastruktur. Die Reichen kommen vielleicht mal ins Schwitzen, können sich aber alles leisten, um ihre Lebensqualität zu sichern.
Bewegungen zusammenführen!
Vor ein paar Monaten gingen in Berlin 50.000 Kolleg*innen von der IG Metall unter dem Motto „Fairwandel“ auf die Straße. Sie demonstrierten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und für einen sozialen Wandel in der Wirtschaft. Viele Kolleg*innen, nicht nur in der IG Metall, haben Angst um ihre Zukunft. Besonders die Umstellung vieler Firmen auf neue Formen der Produkte, die Verlegung ihrer Standorte und nicht zuletzt die Automatisierung viele Arbeitsplätze bedrohen die Existenz von Millionen Arbeiter*innen.Doch die Rettung unseres Klimas und die Sicherung eines würdevollen Lebens sind keinesfalls Widersprüche. Ganz im Gegenteil: Automatisierungen können Arbeiten abnehmen und Arbeitszeiten verkürzen und der Schutz des Klimas kann insgesamt unsere weitere Existenz als Menschheit sichern. Gerade deshalb müssen diese Bewegungen zusammengeführt werden. Im Kapitalismus werden diese Interessen gegeneinander ausgespielt, um die Gewinne zu sichern. Dabei verursacht dieses System die massive Umweltzerstörung und beutet Mensch und Natur tagtäglich aus. Um wirklich etwas zu verändern, müssen wir den Kapitalismus überwinden und eine demokratische geplante Wirtschaft etablieren, welche gute Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Menschen sichert und sich nach den Bedürfnissen von Menschen und Natur richtet, statt an der Erzielung von Profiten für einige Wenige. Wenn wir eine Zukunft haben wollen, können wir nicht am kapitalistischen System festhalten, sondern müssen eine Gesellschaft aufbauen, in welcher die Wirtschaft gemeinsam, demokratisch geplant wird. Wir kämpfen für eine sozialistische Demokratie!
Streike fürs Klima, geht das denn so einfach?
Oft hört man die Aussage, man würde ja gern am 20.09. streiken, dies ginge aber nicht, da der politische Streik in Deutschland verboten ist. Dies ist falsch. Das Verbot leitet sich nur aus einer Reihe von Urteilen aus den 1950er Jahren ab. Doch auch wenn nicht direkt für einen Streik aufgerufen wird, kann dennoch die Arbeit am 20. September niedergelegt werden. Zum Beispiel können Betriebsversammlungen einberufen werden, auf denen darüber diskutiert wird, wie unser Klima gerettet werden kann.
❗Die linksjugend [’solid] Rheinland-Pfalz fordert ❗
➡Alle Braunkohlekraftwerke sofort abschalten
➡Sofortiger Stopp sinnloser und schädlicher Produktion wie Werbung und Rüstung
➡Schluss mit der Herstellung absichtlich kurzlebiger Produkte und Vermeidung von Überproduktion
➡Staatliche Arbeitsplatzgarantie und Bereitstellung von Ersatzarbeitsplätzen zu gleichen bzw. besseren Bedingungen
➡Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich
➡Sofortige Einführung des Nulltarifs im ÖPNV, Nah- und Fernverkehr ausbauen und Taktung erhöhen, wohnortnahe Arbeitsplätze statt Pendlerströme
➡Demokratische Erarbeitung eines Plans zwecks schnellstmöglicher Umstellung aller Wirtschaftsbereiche auf nachhaltige Produktionsmethoden auf lokaler, regionaler, bundesweiter und internationaler Ebene
➡Überführung der Energie-, Auto- und Industriekonzerne in öffentliches Eigentum unter demokratische Kontrolle und Verwaltung
➡Umstellung auf nachhaltige Produkte und Produktionsmethoden, durch demokratisch geplante Wirtschaft unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch gewählte Vertreter*innen der Beschäftigten, Gewerkschaften, Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen und des Staates
➡Durchschnittlicher Tariflohn und jederzeitige Wähl- und Abwählbarkeit aller Personen in Leitungsfunktionen
➡Auf dieser Grundlage: Beendigung der Verbrennung fossiler Energieträger in wenigen Jahren statt in Jahrzehnten
?Demonstrationen in Rheinland- Pfalz ?
?Alzey 10:00 Uhr Rossmarkt
?Bad Kreuznach 11:30 Uhr
?Bernkastel-Kues 13:15 Uhr Busparkplatz
?Frankenthal 11:00 Uhr Röntgenplatz
?Gerolstein 07:30 Uhr Parkplatz am Heimatmuseum
?Idar-Oberstein 12:00 Uhr Bahnhofsvorplatz
?Ingelheim am Rhein 10:00 Uhr Bahnhof
?Kaiserlautern 11:30 Uhr Hauptbahnhof
?Koblenz 11:55 Uhr Hauptbahnhof
?Landau 12:00 Uhr Heinrich-Heine-Platz
?Mainz: Sternmarsch 12:00 Uhr Hauptbahnhof, 12:30 Uhr Universität, 12:30 Uhr Mainz-Kastel Bahnhof
?Neustadt an der Weinstraße 10:00 Uhr Marktplatz
?Sinzig 16:00 Uhr Jahnwiese
?Speyer 11:00 Uhr Eingang Adenauerpark
?Trier 10:00 Uhr Domfreihof
?Worms 10:00 Uhr Auxerre-Platz (Bahnhof)
? Zweibrücken 11:30 Uhr Alexanderplatz