Heute ist der internationale Tag der Pflege!
Pflegenden wird nun im Zuge der Corona-Krise mehr Anerkennung für ihre Arbeit entgegengebracht.
Sie werden beklatscht, als systemrelevant bezeichnet und Held*innen genannt.
Doch in der Realität haben die Pflegekräfte nicht viel mehr als bloße Lippenbekenntnisse erhalten.
Nun wurde zwar ein Corona-Bonus beschlossen, aber dieser soll nur an Altenpfleger*innen gezahlt werden
Die Beschäftigten in Krankenhäusern und in der Psychiatrie gehen leer aus.
Dies ist nur ein Missstand von vielen.
Das Gesundheitssystem wurde seit Jahren kaputtgespart und privatisiert, die Pflegekräfte sind schlecht bezahlt und an ihren Belastungsgrenzen. Darunter leiden die Patient*innen. Der Pflegenotstand wurde durch die Corona-Pandemie noch weiter vertieft.
Auch Auszubildende leiden unter schlechten Bedingungen. Jede*r dritte Azubi klagt über Dauerstress und 40% beschweren sich über eine fehlende Anleitung.
Außerdem zeigt sich im Pflegebereich die Ausbeutung der Frau* in unserer bestehenden patriarchalen Klassengesellschaft. 80% der Beschäftigten sind Frauen. In der Altenpflege sind dies sogar 85%
Diagnose: Kapitalismus
Mit der Einführung des Fallpauschalen-Systems (DRG) wurde der Gesundheitsbereich der Profitlogik untergeordnet.
Aufgrund dieses Systems bekommt jede Diagnose ein Preisschild.
Es ist ein absolutes Unding, dass auf Kosten der Gesundheit und Arbeitsbedingungen Profite gemacht werden.
Profite pflegen keine Menschen!
Deshalb fordern wir:
- Eine gesetzliche Personalabmessung!
- Privatkliniken und Pharmakonzerne in öffentliche Hand unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftigte und Patient*innen!
- Mindestausbildungsvergütung von 1400€ brutto!
- Schulgeld- und Lehrmittelfreiheit – Kosten für Bücher und Prüfungen müssen übernommen werden!
- Fort- und Weiterbildungen während der Arbeitszeit und von Arbeitgeber*innen finanziert!
- Abschaffung des DRG-Systems, Übernahme aller Kosten – Wettbewerb und Profit haben im Gesundheitsbereich nichts zu suchen!
- Zusammenführung aller Krankenkassen, auch der privaten, in eine einzige öffentliche Krankenkasse für alle – gegen eine Zweiklassenmedizin und -gesellschaft!
- Wir wissen, dass es im Kapitalismus immer den Zwang zur Maximierung von Profiten und Angriffen auf unsere sozialen Rechte geben wird. Nur wenn wir mit diesem System brechen, ist es möglich, dass Gesundheit nicht mehr als Ware angesehen wird!