Nach der Insolvenz vom stark angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, welcher durch die Übernahme, der ursprünglich konkurrierenden Unternehmen durch die Unternehmensgruppe Signa entstand, werden deutschlandweit 62 der gut 170 Filialen geschlossen. Dies geschieht auf Kosten der Beschäftigten, die im Zuge der Schließungen ihren Job verlieren werden. In Rheinlandpfalz werden vier Filialen in Mainz, Trier, Worms und Landau geschlossen. 280 Kolleg*innen sind davon betroffen.

Der bereits erwähnte Mutterkonzern Signa, ein österreichisches Handels- und Immobilienunternehmen unter Führung von Milliardär René Benko, hat laut eigener Aussage vom 22. Januar 2019 einen Umsatz von 7 Milliarden Euro erwirtschaftet – während die Beschäftigten bei Karstadt jahrelang Lohnverluste in Kauf nahmen und durch die Übernahme und der Fusion mit Galeria Kaufhof weitere fünf Jahre Lohnverluste festgeschrieben wurden.

Diese Lohnverluste wurden trotz hoher Streikbereitschaft und einer Eintrittswelle in die Gewerkschaft ver.di von der gewerkschaftlichen Verhandlungsseite bei den Tarifverhandlungen in den Tarifvertrag festgeschrieben. Die Spitze des ver.di Fachbereichs Handel stellte damit unter Beweis, dass sie nicht bereit ist, die vorhandene Kampfkraft der Kolleg*innen zu nutzen und lies die Menschen in ihren Streikwesten sitzen. Dadurch machte sich großer Unmut bei den Beschäftigten breit, die vom Vorschnellen Abschluss der Verhandlungen aus der Presse erfuhren ohne das es demokratische Diskussionen oder Entscheidungen gegeben hat, geschweige denn dass es die Möglichkeit gab, um ein besseres Ergebnis zu kämpfen.

Das dieser Lohnverzicht sich nicht auszahlt zeigt die aktuelle Lage bei den Kolleg*innen die jetzt um ihre Arbeitsplätze und ihre Zukunft bangen müssen. Zeitgleich hält Immobilienhai Benko an Prestige-Objekten, wie den Umbau vom Karstadt Gebäude in Berlin am Hermannplatz fest, da es sich dabei um lukrative Immobilien handelt.

Gegenwehr aufbauen – solidarisch kämpfen!

Wir als linksjugend [´solid] Rheinland-Pfalz solidarisieren uns mit allen betroffenen Kolleg*innen und werden Seite an Seite mit ihnen kämpfen – für den Erhalt von jedem Arbeitsplatz, vor und nach der Corona-Pandemie. Denn diese wird von Benko genutzt, um seine ursprünglichen Kürzungspläne in die Tat umzusetzen. Benko wartete nicht mit der Hiobsbotschaft für die Kolleg*innen, die ohnehin schon unter Lohnverzicht und Kurzarbeit leiden, bis zum Ende der Pandemie – die Gegenwehr darf genauso wenig warten! Streiks sind auch aktuell möglich, wie z.B. bei dem Kolleg*innen von Voith im Allgäu, die seit dem 1. Mai im Ausstand sind.

Das Problem heißt Kapitalismus!

Existenzängste, Stellenstreichungen und Lohnausfälle konfrontieren uns mittlerweile täglich, denn wir befinden uns am Anfang der potenziell größten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Diese Krise zeichnete sich schon in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres ab und auch wenn die Corona-Pandemie diese Krise befeuert hat war sie nicht der Ausschlaggeber dafür, wie die Herrschenden uns glauben machen wollen. Diese Wirtschaftskrisen und ihre Folgen wie massive Armut und Arbeitslosigkeit, Existenzängste und -verluste sowie Lohnverlust und Lohnausfall liegen in der Natur des Kapitalismus. Der Kapitalismus ist ein System, welches auf Profitmaximierung der herrschenden Klasse durch Ausbeutung und Unterdrückung der Massen basiert statt auf einer Produktion im Sinne der Bedürfnisse der Menschen.

Als linksjugend [´solid] Rheinland-Pfalz kämpfen wir gegen den Kapitalismus und für ein System, in dem die Produktion demokratisch organisiert wird, frei von Ausbeutung und Unterdrückung – nämlich sozialistischer Demokratie. Nur durch eine sozialistische Demokratie können Krisen wie die aktuelle Wirtschaftskrise und ihre Folgen verhindert werden. Um das zu erreichen müssen wir uns gemeinsam organisieren und gegen Angriffe wie diese von René Benko gegen die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof wehren! Wir müssen uns stark machen für kämpferische Gewerkschaften und die Ausrichtung der Partei DIE LINKE zur sozialistischen Massenpartei. Wir müssen gemeinsam bei sozialen Kämpfen Seite an Seite mit den Betroffenen von Ausbeutung und Unterdrückung stehen!

Wir fordern:

– Erhalt aller Arbeitsplätze bei Galeria Karstadt Kaufhof auf Kosten vom Mutterkonzern Signa!

– Keine Lohnverluste durch Sanierungstarifverträge – die Beschäftigten dürfen nicht für das jahrelangen Versagen der Unternehmensführungen zahlen!

– Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden/Woche bei vollem Lohn und Personalausgleich!

– Gewerkschaften in die Offensive – für mehr demokratisches Mitbestimmungsrecht der Basis bei Tarifverhandlungen

– René Benko enteignen – Signa und dessen Vermögen in demokratische Kontrolle und Verwaltung der arbeitenden Bevölkerung!

– Verstaatlichung der 200 größten Banken und Konzerne!

– Sozialistische Demokratie weltweit

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