Heute folgen, genau wie am 24. Januar 2020, zahlreiche, bei privaten Busunternehmen beschäftigte, Kolleg*innen dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und legen ihre Arbeit nieder. Sie bestreiken sämtliche Standorte, die sich im Geltungsbereich des Tarifvertrags für das private Omnibusgewerbe in Rheinland-Pfalz befinden. Konkret erfahren die Unternehmen DB Regio Bus Mitte GmbH und DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH die Folgen ihrer Uneinsichtigkeit bei den Tarifverhandlungen. Denn nach über 15 Verhandlungsrunden sind die Arbeitgeber*innen immer noch nicht bereit, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen. Bei den Kernforderungen handelt es sich um die Durchbezahlung der Dienste, ein dreizehntes Monatsgehalt, die Erhöhung des Urlaubsgeldes sowie die Erhöhung der Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit.
Des Weiteren fordern die Angestellten die Fünf-Tage-Arbeitswoche, die Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden und einen Stundenlohn im Einstiegsgehalt von 17 Euro. Wir unterstützen die Streikenden beim Durchsetzen ihrer Forderungen und solidarisieren uns mit ihrem Arbeitskampf.
Leider folgt auch des Öfteren als Reaktion auf Streiks Ablehnung und Verärgerung.
Zwar verstehen wir den Unmut über die Einschränkung der eigenen Mobilität, allerdings trifft er die Falschen. Schuld daran, dass die Kolleg*innen ihre Arbeit niederlegen, sind einzig und allein die uneinsichtigen Chefs, welche sich weigern, ihre Angestellten fair zu entlohnen. Der essentielle Beitrag, den Busfahrer*innen zur öffentlichen Daseinsvorsorge leisten, muss sich endlich in ihrem Gehalt widerspiegeln. Jürgen Jung, einer der ver.di-Verhandlungsführer, formulierte dies folgendermaßen: ,,Die Fahrerinnen und Fahrer setzen sich nun zur Wehr und brauchen jetzt eine Antwort in ihrem Portmonee.“ Wir stimmen dieser Aussage zu und verurteilen überdies die Einschränkung von Mobilität durch private Investoren aufs Äußerste. Deshalb fordern wir die Verstaatlichung des Nah- und Fernverkehrs unter
demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die Angestellten, die Gewerkschaften und die lohnabhängige Bevölkerung.
Wir fordern den ÖPNV zum Nulltarif, einen Ausbau des Schienennetzes, die Erhöhung der Taktung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Erhöhung der Gehälter für die Busfahrer*innen.
Den streikenden Kolleg*innen gilt unsere volle Anerkennung und Solidarität!