Flyer zur Bundestagswahl 2021.
Pflegenotstand stoppen! Profite pflegen keine Menschen.
Die Themen Gesundheit und Pflege sind seit Beginn der Pandemie so präsent wie nie zuvor. Die Kolleginnen sind völlig überlastet. Krankenhäuser wurden immer weiter privatisiert und auf Profit getrimmt. Das geht auf die Gesundheit von Patientinnen und Personal. Durch die schlechten Arbeitsbedingungen verlassen immer mehr den Beruf. Schon jetzt fehlen deutschlandweit 162.000 Stellen im Krankenhaus, davon 70.000 in der Pflege. Etwa 30% der Pflegeazubis brechen vorzeitig ab. Mit Kampagnen will die Bundesregierung vor allem junge Menschen dafür gewinnen, eine Ausbildung im Gesundheitsbereich zu machen. Doch werden CDU, SPD und Co. nichts an den Bedingungen in der Pflege verbessern. Sie waren es schließlich, die aus Krankenhäusern Fabriken gemacht haben, die nur dem Profit der Betreiber*innen dienen sollen.
Mehr Personal muss her! Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen verbessern!
Klar ist, dass es mehr Personal in der Pflege braucht. Doch man gewinnt nur neue Azubis, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Aktuell verdient man als Azubi in der Pflege nur 1.165,69€. Auch wenn dies höher ist als in manchen anderen Berufen, reicht dies nicht für ein eigenständiges Leben, unabhängig von den Eltern. Wir kämpfen für eine Ausbildungsvergütung auf und über Mindestlohnniveau, welcher auf 13 Euro pro Stunde angehoben werden muss. Natürlich nicht nur in der Pflege, sondern für alle Ausbildungsberufe. Das Geld dafür ist da. Mit einer Vermögenssteuer für Reiche und einer stärkeren Besteuerung von Unternehmensgewinnen lassen sich eine existenzsichernde Ausbildungsvergütung für alle finanzieren.
Doch auch die hohe Arbeitsbelastung ist ein Problem. In der Altenpflege wurden 2019 5,8 Millionen Überstunden gemacht, unbezahlt. Bis zu 2/3 der Pflegefachkräfte sind nachts allein auf Station und betreuen im Schnitt 26 Patientinnen. So macht Pflege krank. Eine gesetzliche Personalbemessung ist dringend notwendig. Diese muss von den Kolleginnen und Gewerkschaften demokratisch bestimmt werden, denn sie sind betroffen und können den Bedarf am besten einschätzen. Außerdem setzen wir uns für eine generelle Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich ein.
Für ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem! Weg mit Profitzwängen!
Die Wurzel des Problems liegt im kapitalistischen System. Im Kapitalismus soll alles Gewinn abwerfen. Dabei wird nur nach den Profitinteressen der Betreiberinnen geschaut und nicht nach unserer Gesundheit. Wir sagen: Profitzwang hat im Krankenhaus nichts zu suchen! Die Fallpauschalen, welcher jeder Behandlung ein Preisschild anhängen, müssen abgeschafft werden. Das Gesundheitswesen muss in die öffentliche Hand überführt werden und durch Beschäftige, Gewerkschaften und Patientinnen demokratisch kontrolliert und verwaltet werden. Nur so können wir ein Gesundheitssystem schaffen, welches nach Bedarf funktioniert statt nach Profit.
Wenn wir als arbeitende Bevölkerung und Jugend zusammen kämpfen, können wir das alles erreichen. Die Pandemie hat gezeigt, dass wir es sind, die das System am Laufen halten und nicht die Bänker und Manager. Wenn wir uns in den Gewerkschaften und der Partei DIE LINKE. organisieren, sind wir die stärkste gesellschaftliche Kraft.
Wofür wir mit euch kämpfen:
- Ausbildungsvergütung auf Mindestlohnniveau (Mindestlohn auf 13€ anheben) & eine deutliche Lohnerhöhung von mindestens 500€ für jede Pflegekraft. Rückwirkenden Pandemiezuschlag für alle Beschäftigten im Gesundheitssektor.
- Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Einstellung von Personal entsprechend dem tatsächlichen Bedarf, ermittelt durch die Beschäftigten selbst.
- Schluss mit Privatisierung! Privatkliniken und Pharmakonzerne in öffentliche Hand unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftigte, Patient*innen, Gewerkschaften und Staat! Fallpauschalen abschaffen, alle Kosten müssen übernommen werden.
- Zusammenführung aller Krankenkassen, auch der privaten, in eine einzige öffentliche Krankenkasse für alle – gegen eine Zweiklassenmedizin und -gesellschaft!
Mach mit!
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