Kein Spiel mit unserer Gesundheit.
Bist du es auch leid, dass es immer noch keinen Ausweg aus der Corona-Pandemie zu geben scheint? Hältst du es auch für einen Skandal, dass Großkonzerne wie Lufthansa mehrere Milliarden Euro erhalten haben, in den Schulen aber kaum Luftfilter eingebaut werden? Wir finden: Es muss sich dringend etwas ändern! Deshalb setzen wir uns für sichere Schulen und eine Corona-Politik im Interesse von Schüler*innen, Azubis, Studierenden, Lehrerenden und der lohnabhängigen Bevölkerung ein. Wenn wir zusammen aktiv werden, lässt sich etwas bewirken!
Wir stecken mitten in der dritten Welle und bürgerliche Politiker*innen haben immer noch keinen Ausweg gefunden. Während wir unsere sozialen Kontakte massiv einschränken, werden große Unternehmen mit Samthandschuhen angefasst. Beschäftigte, allen voran Pflegekräfte, Lehrer*innen, Erzieher*innen, aber auch Eltern und Schüler*innen werden im Stich gelassen.
Eines ist unter den gegebenen Voraussetzungen und der schlechten Ausstattung der Schulen klar: Bei den aktuellen Infektionszahlen und der Verbreitung neuer Virusmutationen kann niemand behaupten, dass Schulen sicher sind. Neuere Studien weisen nach, dass die Virusmutationen auch für jüngere Menschen gefährlich sind und es wird immer noch nichts getan, um uns zu schützen. Schulen wurden schnell wieder geöffnet, ohne dass es bessere Sicherheitskonzepte oder Luftfilter gab. Zwar soll es jetzt regelmäßige Schnelltests geben, aber auch dort verspäten sich Lieferungen. Die Impfkampagne stagniert. Unter diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, wenn Schulen und Kitas erneut zu Infektionsherden werden.
Sie spielen mit unserer Gesundheit!
Die Berichte der letzten Wochen sind erschreckend; Schüler*innen berichten über Stress, Kopfschmerzen, Panikattacken, Schlafstörungen aber auch Leistungsdruck, Lerndefizite, Sprachprobleme und soziale Vereinsamung. Die Situation zuhause wird immer angespannter und Fälle häuslicher Gewalt nehmen zu. Besonders ärmere und migrantische Familien leiden aktuell stark, soziale Ungleichheiten explodieren.
Die Regierenden beteuern immer wieder, dass Schulöffnungen oberste Priorität hätten. Dabei geht es ihnen aber nicht um unsere Gesundheit – Warum haben sie denn nicht schon längst dafür gesorgt, dass Schulen mit Absauganlagen und Trennwänden ausgestattet werden? Kostenpunkt wären 3.500€ pro Klassenzimmer, ein zweistelliger Milliardenbetrag deutschlandweit. Für Lufthansa, Daimler und Co. scheint das Geld ja da zu sein. Warum nicht für uns?
Wir fragen uns: Wurde die Prüfungspflicht für Abschlussklassen und das Schulsystem in Frage gestellt, das auf Notenbasis gnadenlos diejenigen aussiebt, die ihre individuellen Stärken darin nicht zur Geltung bringen können? Wurden ernstzunehmende Investitionen aufgelegt, um kurzfristig alternative Betreuungskonzepte zu finanzieren bzw. neue Lehrkräfte mittelfristig auszubilden? Wurden allen bedürftigen Schüler*innen digitale Endgeräte und Internetzugänge zur Verfügung gestellt und Schulen mit der nötigen Infrastruktur ausgestattet? Die Antwort: Nein. Wenn so etwas umgesetzt wurde, dann nur lokal durch den Druck von örtlichen Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen.
Wir sollen jetzt vor allem aus einem Grund zurück auf die Schulbank: damit unsere Eltern ungestört zur Arbeit gehen können und die Profite der Banken und Konzerne auch weiterhin gesichert werden. Die herrschenden Politiker*innen handeln im Interesse dieser Wirtschaftsbosse. Sie wollen das Bildungs- und Prüfungssystem nicht in Frage stellen, welches für die profitgetriebene Wirtschaft junge Arbeitskräfte sortiert und verwertet.
Schulen sicher machen!
Auch wir wollen, dass Schulen regulär öffnen können und es einen Ausgleich zur sozialen Isolation gibt. Das Bildungssystem war jedoch schon vor Corona chronisch unterfinanziert – die Pandemie hat die Lage deutlich offengelegt und verschärft. Jetzt müssen Investitionen getätigt werden, die einen sicheren Schulbesuch ermöglichen. Dazu gehören neben Luftfiltern und Trennwänden auch kostenlose Masken und mindestens zwei Schnelltests pro Woche. Wir brauchen mehr Schulbusse und eine Sanierung von maroden Schulgebäuden. Mehr Lehrkräfte müssen eingestellt werden, um Klassen dauerhaft auf maximal 15 Schüler*innen zu verkleinern. Die Impfstoffproduktion muss staatlich kontrolliert vorangetrieben werden, um das Schulpersonal aber auch die Schüler*innen schnellstmöglich zu schützen.
Und außerhalb des Unterrichts? Es braucht auch Erholung vom Lernstress. Kostenlose Sport- und Kunstprogramme im Freien, Exkursionen in kleinen Gruppen, öffentliche Theater- und Kinovorstellungen in Parks wären Möglichkeiten, den psychosozialen Folgen unter sicheren Bedingungen entgegenzuwirken. Vieles wäre möglich, wenn wir uns dafür einsetzen!
Wir müssen protestieren!
Für Veränderungen müssen wir kämpfen – Am besten zusammen mit Gewerkschaften, Lehrkräften und Eltern. Wir glauben, dass Proteste (mit Hygienekonzepten) der richtige Weg sind, um Druck aufzubauen. Ein Anfang wäre ein bundesweiter Streik- und Aktionstag von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern für sichere Schulen und gute Bildung. Solche Aktionen könnten gemeinsam mit der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) organisiert werden.
Wir wollen, dass Schulen sicher öffnen können. Die Entscheidung sollte dabei aber demokratisch durch Schüler*innen und Lehrkräfte getroffen werden, da sie es sind, die betroffen sind. Gleichzeitig fordern wir grundsätzliche Veränderung. Wir wollen, dass niemand Angst vor Prüfungen haben muss, die seinen weiteren Lebensweg festlegen. Wir wollen massive Investitionen ins Bildungssystem – finanziert durch das Vermögen der Reichen und die Gewinne der Banken und Konzerne.
Organisiert euch!
Das können wir erreichen, wenn wir uns organisieren. Als linksjugend [’solid] Rheinland- Pfalz kämpfen wir für jede Verbesserung der aktuellen Situation. Wir glauben, dass dem Systemversagen ein Ende bereitet werden muss. Deshalb kämpfen wir für eine andere, sozialistische Gesellschaft, in der die großen Banken und Konzerne in öffentlicher Hand sind und die Wirtschaft demokratisch durch die arbeitende Bevölkerung geplant wird.
- Luftfilterungsanlagen für alle Klassenzimmer! Kostenlose Masken für Schüler*innen und Personal! Regelmäßige Massentests an allen Schulen!
- Massive Investitionen zwecks Einstellung und Ausbildung von pädagogischem Lehrpersonal und Sanierung maroder Schulgebäude!
- Einstellung von Schulpsycholog*innen und mehr Sozialarbeiter*innen an allen Schulen! Einrichtung von staatlichen und kostenlosen psychosozialen Unterstützungsprogrammen für alle bedürftigen Familien und Personen!
- Flächendeckende Bereitstellung von Laptops und Bereitstellung eines Internetzugangs für alle Schüler*innen, die es brauchen!
- Ausbau des ÖPNV besonders auf Schulweg-Strecken, um eine sichere An- und Abreise zu gewährleisten. Ausstattung der Fahrzeuge mit Desinfektionsmittelspendern
- Entscheidung über Schließung bzw. Öffnung von Schulen durch demokratisch gewählte Vertreter*innen von Schülerschaft, Elternschaft und Lehrpersonal!
- Niemand darf wegen der Pandemie sitzen bleiben! Prüfungen nur auf freiwilliger Basis!
Freier Zugang zu Bildung! Lernmittelfreiheit und Abschaffung aller Gebühren in Kitas, Unis und Volkshochschulen - Freigabe der Patente der Impfstoffe und, ob die Unternehmen wollen oder nicht, sofortige massive Ausweitung der Impfstoff- und Schnelltestproduktion unter staatlicher Kontrolle!
- Verstaatlichung der Pharmakonzerne unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und nicht den Profitinteressen der Bosse!
- Finanzierung der Maßnahmen durch eine einmalige Corona-Abgabe von 30 Prozent auf Vermögen ab einer Million Euro, sowie drastisch höhere Besteuerung von Unternehmen und Super-Reichen!